chinesische medizin freiburg

Therapie – Heilpraktiker TCM Freiburg

Behandlungsmethoden in der TCM

Historie

Die Traditionelle Chinesische Medizin, auch TCM genannt, beruht auf Überlieferungen der alten Lehrer und Meister aus chinesischen und orientalischen Kulturkreisen. Die Lehre entstand vor über 2500 Jahren unter den kulturellen Vorzeichen des Daoismus und des Buddhismus. Hauptsächlich wurde sie in China, Indien und in der Mongolei angewendet.

Heute wissen wir, dass die Wurzeln bis zu den ersten chinesischen Kaisern zurückreichen. In den gebirgigen nördlichen und westlichen Gebieten Chinas entwickelte sich in erster Linie die Behandlungsmethode der Akupunktur, während sich im fruchtbaren Süden wesentlich stärker die Kräutermedizin durchsetzte. Die ganzheitliche Auffassung geht davon aus, dass sowohl der menschliche Organismus als auch die Beziehung zwischen Mensch und Natur eine Einheit bilden. Über viele Generationen hinweg wurde das Wissen der Chinesischen Medizin als Familiengeheimnis gehütet und von Generation zu Generation weitergeben. Hierbei entwickelte sich ein umfangreiches empirisches Wissen, auf das wir heute zurückgreifen können. Die ältesten Lehrbücher über die verschiedensten Methoden und Verfahren der TCM sind bis zu 2000 Jahre alt. Seither wird die Art der ganzheitlichen Medizinmethode in China und Asien vorherrschend praktiziert.

Bis heute wird in vielen asiatischen Ländern die TCM gleichberechtigt neben der westlichen Medizin  an Kliniken und Ambulanzen durchgeführt. Insbesondere den wertvollen Therapieanweisungen und klassischen Arzneikräuter- Rezepturen werden eine hohe Bedeutung und Anerkennung zugeschrieben.

Behandlungsmethoden

Die TCM ist ein umfassendes weltanschauliches Konzept, das den Fluss und die Umwandlung von Lebensenergie / Qi beschreibt. Alle Behandlungsmethoden der Traditionellen Chinesischen Medizin haben zum Ziel den Fluss des Qi zu harmonisieren und Yin und Yang wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Hier ist es sehr wichtig, die Kernkompetenzen klar von einander zu trennen und gleichermaßen zu verzahnen, je nach Bedürfnis und Krankheitssymptom des Patienten.

Kernmethoden

Die Kernmethoden der Chinesischen Medizin finden in der Ausübung die Möglichkeit der Einzelanwendung oder der Kombinationslösung. Es wird unterschieden zwischen kurzfristigen und langfristigen Behandlungsmethoden. Akupunktur, Akupressur und Chiropraktik (nicht traditionell, aber eine gute Ergänzung) gehören zu den kurzfristig eingesetzten Methoden, bei denen der Erfolg recht zeitnah ersichtlich ist.

Die Kräutermedizin und Ernährungstherapie zählen zu den langfristig angelegten TCM-Methoden.

Die Bewegung ist eine unabdingbare Art der Selbstdisziplin und verhilft zur Ausgeglichenheit.

Jegliche Kombination ist denkbar, jedoch abhängig von dem individuellen Krankheitsbild und der Diagnose.

Bevor eine Diagnose abgegeben wird, findet ein intensives Vorgespräch eine Anamnese statt, die zu einer optimalen Empfehlung zur Linderung der Krankheitssymptome und der Ursachen führt.

Akupunktur

Akupunktur bezeichnet das Nadeln bestimmter festgelegter Punkte auf dem Körper.

Es handelt sich hier um 365 spezifische Stellen auf den Meridianen (Energiebahnen), über die sich der Fluss des Qi und somit die Funktion sämtlicher Organe beeinflussen lässt. Die Energie wird zum Fließen gebracht. Je nach Nadelführung wirkt die Akupunktur kräftigend oder beruhigend. Die Stichtechnik  und Dauer der Behandlung ist abhängig von der individuellen Diagnose. In den meisten Fällen sind 10 Behandlungen üblich (abhängig von Symptom- und Ursachenermittlung).

Chiropraktik

Die Chiropraktik ist keine typische TCM-Methode, sie hat sich jedoch in meiner täglichen Praxis als eine gute Ergänzung herausgestellt. In chiropraktischen Anwendungen werden blockierte Gelenke – meist Wirbelgelenke – mit gezielten Handgrifftechniken wieder mobilisiert.

Die Kombination zwischen Chiropraktik und Akupunktur ermöglicht dem Patienten eine schmerzfreie Mobilisierung und einen längerfristigen Behandlungserfolg.

Die Behandlung ist auch hier abhängig von der Ursache. Üblich sind 1-3 Sitzungen.

Anwendungsbeispiele: Hexenschuss, Wirbelblockade, Auskugelung von Gelenken u.s.w.

Ernährung

Eine gute konstitutionelle Behandlung umfasst auch eine Aufnahme ihrer Ernährungsmethoden. Mit wenigen Grundregeln können Sie Ihre Ernährung korrigieren und bereichern, ohne nach Ernährungsdogmen leben zu müssen.

Diätetik ist die Kunst, Krankheiten mit einer energetisch und jahreszeitlich angepassten Ernährung zu vermeiden oder zu beheben. Diese Heilpraktik der TCM gehört neben der Akupunktur und der Kräutermedizin zu den schwierigsten Methoden.

Die heutige Ernährung beeinflusst das Wohlgefühl und die Gesundheit des menschlichen Organismus. Die Bevölkerung der westlichen Industriestaaten ernährt sich oft sehr einseitig. Jedes Organ des menschlichen Körpers möchte jedoch versorgt werden. Unterschiedliche ausgewogene Speisen verhelfen dazu. Selbst psychosomatische Erkrankungen können durch eine Ernährungsumstellung gelindert werden.

Die europäische Küche ist so vielfältig. Machen Sie sich dies zu Nutze und sehen Sie Ihre ausgewogene Ernährung als Hilfe zur Selbsthilfe an. Ihre täglichen Speisen könnten sich als tägliche Medizin für Ihr Wohlgefühl herausstellen.

Ohrakupunktur 

Anstelle der Nadeln lassen sich Samenkörner verwenden, die an bestimmten Punkten am Ohr angebracht werden. Dadurch wird eine mehrere Tage anhaltende Dauerstimulation erreicht. Das Prinzip beruht auf der Annahme, dass sich im Ohr der ganze Körper wieder findet. Ausgehend von diesen Ohrpunkten kann auf den gesamten Organismus Einfluss genommen werden.

Die Behandlung ist schmerzfrei.

Anwendungsbeispiele: Kopfschmerzen, Allergien, Rauchentwöhnung u.s.w.

Kräuterbehandlung

Die Kräutermedizin gilt als eine der wichtigsten Methoden der Traditionell Chinesischen Medizin, die primär zur Behandlung von inneren Erkrankungen eingesetzt wird. Es gibt 3000 bekannte Extrakte, davon finden 500 Arten eine häufige Anwendung.

Die Wirkstoffe sind natürlicher Herkunft meist aus dem Mineral-, Tier- und Pflanzenreich. Diese finden Verwendung in Form von Sud aus abgekochten Heilstoffen, Tabletten, Kräuterpresslingen, Pulver, Salben, Pflastern, Tinkturen, Extrakte und Bäder.

Die Kräuter werden individuell für den Patienten gemäß dem Krankheitsbefund zusammengestellt. Die Behandlung wird meist längerfristig angesetzt. Nebenwirkungen sind aufgrund der Reinheit von Naturextrakten nicht bekannt.

Anwendungsbeispiele: Erkältung, Grippe, Depressionen u.s.w.

Ergänzungspraktiken

Die nachfolgend aufgeführten Methoden zählen zur Traditionellen Chinesischen Medizin, werden jedoch oft als Ergänzungsmethoden, je nach Krankheitsbild und individueller Körperkonstituion, eingesetzt.

Moxibustion

Unter Moxabehandlung versteht  sich ein medizinisches Verfahren, was durch Kräuter-Wärmezufuhr an den jeweiligen Akupunkturpunkten dem Organismus Energie zuführt. Es wird vorwiegend Beifuss in Form von kleinen Kegeln und in gepresster Stangenform – auch Zigarren genannt – verwendet.

Die Moxabehandlung ist schmerzfrei und schonend, jedoch spürt der Patient die Wärme, die je nach Empfindlichkeit sich auch unangenehm anfühlen kann. Von der Behandlungsdauer und Form ähnelt diese Behandlung der Akupunktur.

Anwendungsgebiete: Hexenschuss, Schwangerschaft, Verdauungsprobleme u.s.w.

Gua Sha

Diese Methode zählt zu einer effektiven Massagetechnik, mit der auch tiefer liegende Schichten erreicht werden können. Durch Kratzen und Schaben – Gua – mit Hilfe von Gegenständen, wie z.B. Münzen und anderen Metallgegenständen, können lokalisierte Schmerzen nachhaltig gelindert werden.

Die Körperstellen werden großflächig behandelt. Generell werden aufgrund von Erfahrungswerten 10 Sitzungen empfohlen. Jedoch ist die genaue Anwendungsdauer abhängig von der Diagnose.

Anwendungsgebiete: Erkältungen, Grippalen Infekten, Bronchitis, Asthma, Chronische Störungen u.s.w.

Schröpfen

Mit Hilfe von erwärmten Schröpfgläsern wird an den auf dem Körper angesetzten Stellen ein Unterdruck erzeugt. Durch Abkühlung der Gläser entsteht ein leichtes Vakuum, das einen gewissen Sog erzeugt.  Durch diese Art der Behandlung können schädliche Umweltfaktoren – Abgase, Gifte etc., die durch die Haut aufgenommen werden – aus dem Körper ausgeleitet werden.

Die Behandlungsdauer ist abhängig von dem Krankheitsbild, wird aber eher in die Reihe der kurzfristigen Behandlungsmethoden eingegliedert.

Anwendungsbeispiele: Entgiftung, Rauchentwöhnung, Durchblutungsstörungen u.s.w.

Massage (Tui-Na)

Die Tui-Na Massage unterscheidet sich von der herkömmlichen westlichen Massage. Diese Technik ist eine Rehabilitation, die durch Stossen und Kneifen, den gewünschten Erfolg zeigt. Sie lindert nicht nur, sondern wirkt auch vorbeugend.

Die Tui-Na Massage beeinflusst die Meridiane (Energiebahnen) und ihre Nebengefässe mit unterschiedlichsten Techniken. Tui bedeutet schieben und Na beschreibt das Kneifen. In China wird diese Therapieform nicht von Therapeuten durchgeführt sondern von ausgebildeten Fachärzten.

Bei dieser Methode kann ein Behandlungsschmerz auftreten (durch Kneifen und Stossen), der jedoch im Laufe des Behandlungzeitraums verschwindet

Die Behandlungsdauer ist auch hier von der Diagnose abhängig. 10 Anwendungen sind jedoch üblich.

Anwendungsgebiete: Beschwerden des Bewegungsapparates, Innere Beschwerden, Gynäkologie, Kinderheilkunde

Die 5 Elemente

Wie Grundlagenbereich ausgeführt, ist das Ordnungssystem der TCM nicht vergleichbar mit dem der westlichen Medizin. Zusammen mit der Yin-Yan-Theorie ist das Konzept der Fünf Elemente die Basis der chinesischen Medizintheorie.

Der Begriff “Fünf Elemente“ wird seit langer Zeit von den meisten Anwendern Chinesischer Medizin im Westen verwendet. Die Theorie der Fünf Elemente wird auch Theorie der Wandlungsphasen genannt und beruht auf folgenden fünf Grundelementen:

Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser

Phänomene der Natur, die in Wechselwirkung zu einander stehen. Jedem Element wird eine bestimmte Jahreszeit, Himmelsrichtung, eine Farbe, ein Klima Geschmack, ein Körperorgan, ein Gefühl u.s.w. zugeordnet.

Zuordnung der inneren Organe

  • das Element Holz entspricht Leber und Gallenblase
  • das Element Feuer entspricht Herz und Dünndarm
  • das Element Erde entspricht der Milz und dem Magen
  • das Element Metall entspricht Dickdarm und Lunge
  • das Element Wasser entspricht Blase und Niere

Die Diagnostik wird nach diesen Fünf Elementen durchgeführt, wobei der Bezug und die Abhängigkeit der Einzelnen zueinander betrachtet wird. Der Ansatz einer gesunden Lebensführung liegt in dem Gleichgewicht der Fünf Elemente. So wie man sagt Holz erzeugt Feuer und wird seinerseits vom Wasser hervorgebracht, so können wir auch sagen, die Leber ist die Mutter des Herzens und das Kind der Niere.

Anderseits wird jedes Organ durch ein anderes in Zaum gehalten, so dass ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Ihnen bestehen bleiben kann. In der TCM wird gesagt: Die Leber kontrolliert die Milz, die Milz die Niere, die Niere kontrolliert das Herz, das Herz die Lunge und die Lunge die Leber.

Je nachdem wo die einzelnen Symptome auftreten, kann die Ursache aufgrund der Fünf Elemente und deren Wechselwirkung ermittelt werden. Aufgrund dieser Erkenntnis kann danach zielgenau die Ursachenbekämpfung mit den unterschiedlichen Methoden der Chinesischen Medizin (Akupunktur, Akupressur, Ernährung, Kräuter und Bewegung) durchführt werden.

Anerkennung der TCM

Die chinesische Pharmakotherapie und die chinesische Ernährungslehre gewinnen zunehmend an Bedeutung.  Bekanntheit erreichte die TCM in den USA 1971 durch einen Artikel in der New York Times, in  dem der amerikanische Journalist James Reston berichtet, wie seine Schmerzen nach einer Blinddarmoperation mit Hilfe von Akupunktur behandelte wurden.

In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde der TCM in den westlichen Kulturkreis großes Interesse zugesprochen. Die Akupunktur erlangte großflächige Akzeptanz und wurde als Therapieverfahren übernommen.

Im deutschsprachigen Raum, Deutschland und Österreich, haben ärztliche Fachgesell-schaften für Akupunktur Ausbildungsstandards gesetzt und führen diese seit 50 Jahren erfolgreich durch.

40.000 Ärzte und zahlreiche Heilpraktiker wurden in Deutschland in dem Fachgebiet der Akupunktur ausgebildet.

Die ärztliche Akupunktur ist seit 2003 in Deutschland eine durch die Bundesärztekammer offiziell anerkannte Therapiemethode und wird durch die Integration in die Weiterbildungsordnung der Ärztekammern qualifiziert.